Die erste Niederlage in der laufenden Spielzeit bezogen die Mannen von Coach Thomas Dollhäubl am vergangenen Freitag in Lembach. Gegen spielstarke Hausherren taten sich Kapitän Manfred Gahleitner und Co. von Beginn weg alles andere als einfach, und auch wenn man aus Arnreiter Sicht insbesondere in Durchgang eins drei Mal nur ganz knapp an einem Treffer vorbeischrammte, so geht der am Ende relativ klare 3:0-Erfolg für die Blau-Gelben zweifelsohne in Ordnung. Eine Niederlage, die für die Orange-Schwarzen zwar alles andere als ein Beinbruch ist, aus der es aber einige Dinge mitzunehmen gilt.
Freitagabend, Flutlicht, spätsommerliche Temperaturen und eine mit etwa 300 Zusehern gut gefüllte Tribüne im Lembacher Huamaberg-Stadion - alles war angerichtet für einen spannendes Bezirksligaderby. Nach zwei Siegen zum Saisonauftakt hatte sich die Dollhäubl-Elf auch für ihren Auftritt bei Titelaspirant Lembach einiges vorgenommen, doch eine spielfreudige Heimelf sollte da so einiges dagegen haben.
Von Beginn weg macht die Mittermayr-Elf vor heimischem Publikum mehr als deutlich, wer hier der Herr im Haus ist. Spielfreudig und sicher im Kombinationsspiel präsentieren sich die Gastgeber von der ersten Minute an, und bereits nach wenigen Augenblicken muss Arnreits Schlussmann Dominik Neumüller erstmals sein ganzes Können aufbieten, um einen platziert geschossenen Schmerda-Freistoß aus dem Eck zu fischen. Nur wenige Minuten später tauchen dann auch die Gäste zum ersten Mal an diesem Abend gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, die scharfe Hereingabe von Kevin Aiglstorfer bugsiert ein Lembacher Abwehrspieler jedoch Sekundenbruchteile vor dem einschussbereiten Michael Furtmüller um wenige Zentimeter über den Querbalken. In der zehnten Spielminute landet der Ball dann aber erstmals an diesem Abend in den Maschen. Nach einer Seitenverlagerung auf links stimmt in Arnreits Hintermannschaft die Zuordnung nicht, Edhem Seperovic kann sich den Ball seelenruhig vorbereiten und findet mit seiner Flanke genau den Kopf von Stefan Hinterleitner, der zwischen zwei Abwehrspielern lauernd den Ball platziert über Goalie Neumüller hinweg ins linke Eck setzt (10.). Die Hausherren haben damit bereits früh in diesem Derby die Nase vorne, die Chance zum Ausgleich lässt aus Sicht der Gäste allerdings nicht allzu lange auf sich warten. Nach einem Ballgewinn und schnellem Umschaltspiel bringt Thomas Grubhofer den Ball von rechts in den Rücken der Abwehr, wo Kevin Aiglstorfer die Kugel jedoch nicht voll trifft, und so sein Ziel um einen guten Meter verfehlt. Auf der gegenüberliegenden Seite scheitert der auffällige Manuel Schmerda am gut aufgelegten Gästeschlussmann, wenig später findet eine Richtsfeld-Hereingabe von links keinen Abnehmer in der Mitte. So führt Lembach trotz klarer spielerischer Vorteile weiterhin "nur" mit 1:0 - ein Umstand, der sich kurz vor der Pause um ein Haar gerächt hätte. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld nimmt Michael Furtmüller auf Höhe der Mittelauflage Maß, sein Fernschussversuch senkt sich dann zwar hinter dem weit vor seinem Kasten postierten Markus Schinkinger, jedoch auch einen einen knappen Meter neben dem Lembacher Gehäuse. So aber bleibt es bei der knappen Führung für die Hausherren, mit der kurz darauf dann auch die Seiten gewechselt werden.
Für Durchgang zwei hatte man sich aus Sicht der Gäste einiges vorgenommen, für spielerische Höhepunkte sorgten aber vorerst die Mannen in Blau-Gelb. Nach einem sehenswert vorgetragenen Angriff über die rechte Seite kann jedoch im letzten Moment der gut antizipierende Felix Koblmüller vor dem wohl einschussbereiten Stefan Hinterleitner klären. In Minute 61 sollte Lembachs Nummer neunzehn dann aber zu seinem zweiten Treffer an diesem Abend kommen, wenn auch etwas glücklich. Eine Seperovic-Flanke von der linken Seite wird von einem eigenen Mitspieler abgefälscht und landet direkt vor den Füßen des Routiniers, der sich den Ball dann zwar nicht sauber mitnehmen kann, die Kugel im Fallen aber dennoch am Schlussmann der Gäste vorbei ins Tor stochert (61.). Damit nehmen die Gastgeber bereits früh den restlichen Wind aus den Arnreiter Segeln, denn in Folge will den Gästen im Spiel nach vorne nicht mehr wirklich viel Gelingen. Mit einem komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken reißt Lembach mehr und mehr die Spielkontrolle an sich, und setzt in der Offensive immer wieder gefährliche Nadelstiche. Während ein Pechmann-Schuss und ein Hinterleitner-Versuch ihr Ziel doch recht deutlich verfehlen, verhindert in der 79. Minute lediglich das beherzte Eingreifen eines Arnreiter Abwehrspielers den dritten Lembacher Treffer. Diesen sollte dann jedoch die anschließende Ecke bringen. Wie schon oftmals zuvor bringt der umtriebige Manuel Schmerda den Ball scharf aufs kurze Eck, dort steht - wie sollte es anders sein - Stefan Hinterleitner goldrichtig, und befördert die Kugel mit einem wuchtigen Kopfball in die Maschen (80.). Damit war die Messe nun endgültig gelesen, und die Mittermayr-Elf verlegte sich in den Schlussminuten auf das Verwalten des komfortablen Vorsprungs. Der Schlusspunkt in diesem Spiel war dann aber doch noch den Gästen vorbehalten, die ins Person von Jonas Mittermayr die vielleicht größte Chance auf einen Anschlusstreffer vorfinden, Arnreits Nummer dreizehn verpasst in der Nachspielzeit dann aber den Moment des Abschlusses, und auch sein Ball in den Rückraum findet nicht den gewünschten Abnehmer. So bleibt es am Ende bei einem klaren und in Summe verdienten 3:0-Heimerfolg für die Blau-Gelben, die damit nicht nur für die verpatzte Heimpremiere gegen Königswiesen zu entschädigen wussten, sondern sich auch erfolgreich für die Heimniederlage im Frühjahr revanchieren konnten.
Am Ende musste man aus Arnreiter Sicht die spielerische Klasse des Gegners neidlos anerkennen, wenngleich man sich die Niederlage zum Teil auch selbst ankreiden muss. Insbesondere in der Defensive hatte man an diesem Abend ein ums andere Mal mit Zuordnungsproblemen zu kämpfen, wurde den technisch versierten Außenspieler mehr als nur einmal zu viel Raum zur Entfaltung gelassen. Auf der anderen Seite hatten aber auch die Orange-Schwarzen durchaus ihre Momente im Spiel nach vorne, wäre ein Treffer insbesondere in Durchgang eins allemal im Bereich des Möglichen gewesen. So aber muss sich die Elf von Coach Thomas Dollhäubl erstmals in der neuen Saison geschlagen geben, und wird in den beiden Heimspielen, die nun auf dem Programm stehen, alles daran setzen, um zurück in die Erfolgsspur zu finden. Im ersten davon empfangen Kapitän Manfred Gahleitner und Co. am kommenden Samstag die Sportunion aus Königswiesen, die mit zwei Niederlagen aus den ersten drei Runden etwas holprig in die neue Spielzeit startete. In Runde zwei ließ die Hinterkörner-Elf jedoch mit einem 3:1 in Lembach gehörig aufhorchen, und dass die Freistädter ein unangenehm zu bespielender Gegner sind mussten die Orange-Schwarzen nicht zuletzt im Frühjahr am eigenen Leib erfahren. Gespielt wird am Samstag, 7. September übrigens um 16:00 Uhr, das Vorspiel der beiden Reservemannschaften beginnt bereits um 14:00 Uhr.
Reserve: Lembach - Arnreit 3:0 (1:0)
Ebenfalls ohne Punkte im Gepäck musste Arnreits Reservemannschaft die Heimreise aus Lembach antreten. Dabei bot die Elf von Coach Clemens Flandorfer insbesondere im ersten Spielabschnitt eine durchaus couragierte Leistung, brachte sich jedoch durch einen frühen und etwas unglücklichen Gegentreffer selbst in die Bredouille (2.). Diesem raschen Rückstand sollten die Gäste dann auch das ganze Spiel hinterherlaufen, auch weil im Spiel nach vorne die nötige Durchschlagskraft fehlte. Lembach konnte so den knappen Vorsprung sicher verwalten, und sorgte gegen Ende der zweiten Halbzeit dann endgültig für klare Verhältnisse. Lukas Hackl (77.) und Paul Kneidinger (85.) sorgten mit ihren Treffern zum 2:0 und 3:0 für eine letztlich deutliche Niederlage aus Arnreiter Sicht, von der man sich bereits am kommenden Wochenende wieder rehabilitieren möchte. Einfach dürfte dieses Unterfangen jedoch keineswegs werden, denn mit der Union Königswiesen empfängt man zuhause den aktuell noch ungeschlagenen Tabellenzweiten.
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