Mit Christian Steil steht ab sofort ein neuer Mann an der Seitenlinie der Orange-Schwarzen. Wir haben unseren neuen Übungsleiter zum Gespräch gebeten und einige interessante Einblicke und Hintergrundinformationen bekommen!
Zu deiner Person: Was sollte man über Christian Steil - ganz privat - wissen?
Ich bin am 31. Mai 1971 geboren und lebe in Wotzdorf bei Hauzenberg, bin in einer Beziehung und habe zwei Töchter im Alter von 14 und 22 Jahren. Ich bin seit mehr als 27 Jahren in der ZF Passau als Elektroniker in der Gebäudeinstandhaltung tätig – seit einem Unfall im Juni 2019 allerdings nur mehr im Büro. Die Zeit abseits des Fußballalltags verbringe ich gerne im Kreise meiner Familie, außerdem zählen das Wandern, Mountainbiken und Schifahren zu meinen Freizeitbeschäftigungen.
Wie verlief dein fußballerischer Werdegang? Für welche Vereine hast du selbst aktiv die Fußballschuhe geschnürt? Was waren deine bisherigen Stationen als Trainer?
Da gibt es viel zu erzählen, deshalb das Wichtigste in Kürze. Begonnen habe ich meine Fußballerkarriere beim SV „Glückauf“ Kropfmühl, danach ging es über die DJK SV Schaibing zum TSV Nottau. Meine aktive Karriere beendet habe ich beim AH DJK Oberdiendorf, wo wir unter anderem Niederbayrischer Fußballmeister wurden. Meine Trainerlaufbahn hat im Jugendbereich - unter anderem beim TSV Waldkirchen - begonnen. Nach dem Erwerb meiner C-Lizenz im Jahr 2007 war meine erste Station im Erwachsenenfußball beim SV Wildenranna, danach war ich unter anderem beim TSV Waldkirchen, dem SV Untergrießbach und dem SV Hutthurm in meiner Heimat tätig. Zuletzt war ich - wie die meisten wissen - mehr als fünf Jahre lange in Sarleinsbach Trainer.
Wie kam es eigentlich dazu dass es dich sportlich nach Österreich verschlagen hat?
Der Grund dafür heißt Manfred Meisinger. Der war vor einigen Jahren Trainer in Sarleinsbach, ich war zur gleichen Zeit beim SV Hutthurm. Wir haben uns für die Sommervorbereitung einen Termin für ein Freundschaftspiel vereinbart, zu dem es dann leider nicht gekommen ist - wir beide waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei unseren Vereinen. Manfred meinte infolgedessen ich solle doch in Sarleinsbach vorbeischauen, da diese gerade auf der Suche nach einem neuen Trainer seien. Ich stattete also Manfred beim Derby zwischen Sarleinsbach und Kollerschlag einen Besuch ab und war sofort von der Mannschaft und vom Umfeld begeistert. Nach dem Spiel kamen dann Christian Füchsl und Robert Gahleitner auf mich zu, der Rest ist hinlänglich bekannt.
Was macht dir am Trainerjob besonders Spaß?
Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Einerseits macht mir die wöchentliche Arbeit mit den Burschen ungemein Spaß, sie weiter zu entwickeln und zu fördern und ihnen die Freude und den Spaß am Fußball zu vermitteln. Auch das Vereinsleben an sich und die sich daraus ergebenden Freundschaften habe ich sehr zu schätzen gelernt. Einen besonderen Flair haben natürlich auch die Spieltage: Das sportliche Kräftemessen und der Wettkampf sowie das Fachsimpeln vor und nach dem Spiel haben einen ganz eigenen Reiz.
Was hat dich dazu bewogen, den Trainerposten in Arnreit zu übernehmen?
Ich muss gestehen dass ich mit Martin (Neumüller, Anm.) und Bernhard (Reiter, Anm.) bei den ersten Gesprächen und Telefonaten sofort auf einer Wellenlänge war. Die beiden haben mir den Verein und ihre Vorstellungen und Anforderungen super präsentiert und auch die Vereinsphilosophie im Allgemeinen hat mir sofort zugesagt. Auch das sehr familiäre Umfeld sowie die Tatsache dass vorrangig mit Spielern aus den eigenen Reihen gearbeitet wird entsprechen genau meinen Vorstellungen. Aus sportlicher Sicht muss ich zugeben dass mich die Mannschaft sowie die Bezirksliga generell schon auch sehr gereizt haben. Insgesamt ist für mich das Gesamtpaket einfach stimmig, wodurch die Entscheidung letzten Endes keine allzu schwere war.
Was sind deine ersten Eindrücke vom Verein?
Auch wenn aufgrund der aktuellen Lage noch kein Kennenlernen im größeren Rahmen möglich war so übertrifft mein erster Eindruck im Hinblick auf den Verein im Allgemeinen und die Verantwortlichen der Sektion Fußball im Speziellen bisher alle Erwartungen. Die Vorfreude auf die gemeinsam Zusammenarbeit ist riesig!
Wie intensiv hast du dich bereits mit der neuen Liga auseinandergesetzt? Wo liegen deiner Meinung nach die größten Unterschiede zwischen Bezirksliga und 1. Klasse? Wer wird deiner Meinung nach das Rennen um den Meistertitel machen?
Ich habe die Liga schon zu meiner Zeit in Sarleinsbach verfolgt und mir auch das eine oder andere Spiel angesehen. Auch in der Vorbereitung hatten wir ab und an Gegner aus der Bezirksliga - unter anderem auch Arnreit. Die größten Unterschiede sehe ich im taktischen körperlichen Bereich, insbesondere im Hinblick auf Schnelligkeit und Spielintensität. Was das Rennen um den Meistertitel angeht würde ich meinem Freund und deutschen Trainerkollegen Thomas Boxleitner mit seinen Julbachern den Aufstieg wünschen.
Eine deiner ersten Aufgaben wird es sein, die Mannschaft im Winter fit für die Rückrunde zu machen. Worauf wirst du deine Schwerpunkte in der Vorbereitung setzen, woran möchtest du gezielt arbeiten?
Der Schwerpunkt in der Vorbereitung lieft zweifelsohne auf der körperlichen Fitness der Mannschaft, die ich in Anbetracht des Trainingsplans allerdings nicht wirklich gefährdet sehe [zwinkert]. Eine weiteres Hauptaugenmerk liegt auf der Arbeit im spielerischen und taktischen Bereich. Ich habe meine eigene Art und Weise Fußball spielen zu lassen und eigene Vorstellungen was das Spiel nach vorne sowie das Defensivverhalten anbelangt und werde versuchen diese mit meiner Mannschaft bestmöglich umzusetzen. An der Grundformation der Mannschaft rütteln werde ich vorerst nicht - der bisherige Erfolg spricht hier für sich.
Aktuell liegt die Mannschaft mit 20 Punkten im gesicherten Tabellenmittelfeld. Welche Ziele hast du dir persönlich für das Frühjahr gesteckt?
Das vorrangige Ziel ist es so schnell wie möglich die restlichen Punkte für den Klassenerhalt zu holen, das hat ganz klar oberste Priorität. Die weiteren Pläne für die Rückrunde könnte man wie folgt zusammenfassen: Attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen lassen, den einen oder anderen jungen Spieler an die Kampfmannschaft heranführen und den Tabellenplatz der 1B-Mannschaft verbessern.
Du kennst die Mannschaft bereits ein wenig von deinen bisherigen Spielen mit Sarleinsbach und von deinen Besuchen auf unserer Sportanlage. Wo liegen deiner Meinung nach die Stärken unserer Jungs, wo siehst du persönlich noch das größte Verbesserungspotenzial?
Die Stärken der Mannschaft sehe ich ganz klar in punkto mannschaftlicher Geschlossenheit, Einsatz und Leidenschaft, die die Burschen auf den Platz bringen. Ich persönlich möchte meinen Teil dazu beitragen um die Mannschaft insbesondere im spielerischen und taktischen Bereich noch einen Schritt nach vorne zu bringen.
Wie würdest du dich selbst als Trainer beschreiben? Worauf legst du besonders wert, und welche Eigenschaften sollten deine Spieler unbedingt mitbringen?
Puh, das ist eine schwierige Frage. Zuallererst würde ich mich als sehr zielstrebig, leidenschaftlich und emotional beschreiben. Ich lege viel Wert auf Disziplin, Ehrlichkeit und Kommunikation. Überhaupt ist mir ein gemeinsames Miteinander und ein reger Austausch zwischen Trainern, Spielern und Funktionären sehr wichtig. Bei den Spielen kann es durchaus vorkommen dass ich etwas nervös werde - und ja, ich muss zugeben, ich verliere nicht wirklich gerne. Was die Mannschaft angeht: Die Burschen sollen mit derselben Leidenschaft und dem selben Einsatz zu Werke gehen wie bisher und ganz allgemein mit Spaß und Freude Fußball spielen.
Zum Abschluss: Welche Worte möchtest du der Mannschaft an dieser Stelle mit auf den Weg geben?
Soviel vorweg: Ich freue mich sehr in Zukunft mit euch arbeiten zu können und euch als Trainer begleiten zu dürfen. Bis zum Auftakt in die Vorbereitung kuriert eure Wehwehchen aus, erholt euch und genießt die etwas ruhigere Zeit. Im Jänner starten wir dann durch!
Wordwrap: Kurz gefragt
DSG Union Sarleinsbach
Ein toller Verein dem ich viel zu verdanken habe und eine Zeit die ich nie vergessen werde
Union M-TEC Arnreit
Sympatischer Verein mit einer tollen Mannschaft und Philosophie - ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit
Bezirksliga Nord
Sehr starke, interessante Liga
Diese drei Worte beschreiben dich als Trainer am Besten
Zielstrebig, ehrgeizig und ehrlich
Deine Stärken
Das sollen andere beurteilen
Deine Schwächen
Ich bin ein schlechter Verlierer
1:0 oder 5:4
Eigentlich egal - Hauptsache gewonnen
Saisonziel
Klassenerhalt
Lieblingsverein
FC Bayern München
Trainervorbild(er)
Gibt es viele, unter anderem Julian Nagelsmann vom FC Bayern München. Im Amateurbereich fällt mir Ludwig Eckerl ein, der über sehr viele Jahre wahnsinnig tolle und erfolgreiche Arbeit im höherklassigen Jugendbereich beim TSV Waldkirchen geleistet hat.
Die Zeit abseits des Fußballplatzes verbringe ich am liebsten ...
... mit meiner Familie
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