Am Christi Himmelfahrtstag schießen unsere orange-schwarzen Fußballer gegen Königswiesen aus allen Löchern. Im Abstiegskampf kann der direkte Konkurrent auswärts mit 0-5 vom Platz gefegt werden. Nach einem lauen Lüftchen in der ersten Halbzeit, beschwören die Arnreiter im zweiten Durchgang einen Orkan herauf. Mit dem am Ende fulminanten Auswärtssieg kann für den Saisonendspurt noch einmal gehörig Selbstvertrauen getankt werden.
Weil der ursprünglich angesetzte Termin der 16. Bezirksliga-Runde buchstäblich ins Wasser gefallen ist, muss unsere Mannschaft erst diesen Christi Himmelfahrtstag die Auswärtsreise nach Königswiesen antreten. Dass es in diesem Spiel um viel geht, ist beiden Teams bewusst, denn beide befinden sich im hinteren Tabellendrittel und müssen zurzeit um ihre Ligaangehörigkeit zittern. Noch können aber beide den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen. Arnreit hat in den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend verzeichnet, zwei der letzten drei Spiele konnten überzeugend gewonnen werden. Die einzige Niederlage gegen Tabellenführer Katsdorf ist dabei eine besonders unglückliche gewesen. Für die Heimmannschaft aus Königswiesen hingegen sieht die Lage düsterer aus. Von einem verrücktem 6-3 Auftaktsieg gegen Lembach abgesehen, hat man in der Rückrunde keinen einzigen Punkt sammeln können. Auch die Art und Weise der vielen Niederlagen gestaltet die Bilanz nicht erträglicher - die Tordifferenz der letzten 6 Spiele ist 4:18.
Der Anpfiff von Schiedsrichter Ladislav Turic, mit seinen Assistenten Gerhard Kriener und Noah Winter um 17:00 verzögert sich um einige Minuten, da der Schiedsrichter ein Loch im Netz eines der Tore bemerkt hat. Gottseidank gibt es in Königswiesen keinen Mangel an Kabelbindern und die Offiziellen wissen auch, wie diese zu handhaben sind. Trotz des Zwischenfalls habe ich, etwaigen dem Auswärtssieg der Reservemannschaft geschuldeten Verzögerungen, den Anpfiff der Partie verpasst. Das spielt im Endeffekt aber keine Rolle, denn in den Anfangsminuten gibt es nichts Nennenswertes zu berichten, diesmal auch nicht aus ornithologischer Sicht. Beide Mannschaften tasten sich am Feld ab, liefern aber spielerisch keine Gusterlstückerl für die mitgereisten Fans. Desto länger die Partie geht, desto mehr trauen sich die Mannschaften zu. Das führt aber nicht zu den erwünschten Torchancen, sondern nur zu vielen Ballverlusten beider Mannschaften im Vorwärtsspiel. Erst in der 40. Minute haben die Königswiesner die erste Torchance des Spiels. Fabian Hennerbichler kann sich, an seinen Gegenspielern vorbei, bis an die Grundlinie durchtanken. Sein Pass ins Zentrum findet allerdings keinen Abnehmer. Kurz vor der Pause zeigen sich auch die Arnreiter zum ersten Mal vor dem gegnerischem Gehäuse. Der Abschluss von Paul Hackl fällt aber zu harmlos aus und ist leichte Beute für Florian Lesterl. Im Anschluss erlöst Ladislav Turic die Zuschauer und schickt die beiden Mannschaften in die Kabinen.
Die erste Halbzeit wird wohl kaum in die Arnreiter Annalen als eine besonders spannnende eingehen. Händeringend habe ich nach erwähnenswerten Ballaktionen gesucht und nur selten bin ich fündig geworden. Besonders von den Königswiesnern würde man sich mehr erwarten, angesichts deren brenzliger Tabellenlage. Obwohl den vielen mitgereisten Fans also noch nicht viel geboten wird, können die Arnreiter Burschen auf deren Rückhalt zählen. Ein bis zum Rand mit leidenschaftlichen Arnreiter Anhängern gefüllter Fanbus, lässt sich die heutige Auswärtsfahrt nicht entgehen und feuert das Team an.
Den beiden Mannschaften wird in der Halbzeitpause etwas Leben eingehaucht, jetzt versuchen es beide zumindest, Torchancen zu kreieren. In der 48. Minute spielen Patrick Aiglstorfer und Thomas Grubhofer mit einem ausgefinkelten Doppelpass gleich mehrere Gegenspieler aus, der Abschluss von Grubhofer fällt aber zu schwach aus. Drei Minuten später testet Hennerbichler Keeper Dominik Neumüller mit einem Flachschuss aus der zweiten Reihe, unser Handschuh ist aber zur Stelle. Es scheint als hätten die Königswiesner jetzt den Ernst ihrer Lage verstanden und wagen sich schon weiter aus ihrem Kaninchenbau. Markus Moser legt ein tolles Solo durch den Arnreiter Strafraum hin, vertendelt aber kurz vor seinem Abschluss die Kugel. Dem Offensivdrang der Heimischen wird aber durch ein kurioses Arnreiter Tor ein jähes Ende gesetzt. Nach einer Standardsituation von links, kann Captain Manfred Gahleitner per Kopf auf Felix Koblmüller verlängern. Der wiederum köpft zurück ins Zentrum auf den sträflich allein gelassenen Paul Hackl, der, wer hätte es gedacht, natürlich mit dem Kopf aus kurzer Distanz vollstreckt. Von den drei "Hackln" am Feld trifft also aus Arnreiter Sicht genau der richtige. Der unerwartete Gegentreffer scheint die Königswiesner vollends paralysiert zu haben. Keine zwei Minuten später kann Hackl den Ball gut im Königswiesner Strafraum behaupten und auf den kurz zuvor eingewechselten Jonas Mittermayr hinüberlegen, der überlegt ins kurze Eck abschließt und damit auf 0-2 stellt. Trainer Gerhard Ecker hat bei dieser Einwechslung sein geschicktes Händchen bewiesen. Die Königswiesner Abwehr löst sich nach dem schnellen Doppelschlag vollkommen auf und gewährt den Arnreiter Stürmern ein ums andere Mal den Durchmarsch im eigenen Hoheitsgebiet. In der 65. Minute kann sich der energiegeladene Grubhofer rechts durchsetzen und spielt einen schlauen Pass auf den mitgelaufenen Hackl. Der gut reagierende Torwart der Heimmannschaft Florian Lesterl hält als letzter noch die Königswiesner Fahne hoch und kann das 0-3 verhindern. Mittlerweile haben auch die Arnreiter Abwehrspieler den Braten gerochen und schalten sich vor allem bei Standards auch offensiv mit ein. Heute besteht auf jeden Fall die Möglichkeit, sein persönliches Torkonto hochzuschrauben. So kommt es, dass in der 71. Minute nach einem Eckball der mitaufgerückte Abwehrchef Manfred Gahleitner nach einem Gestocher zum Ball kommt. Er drischt das Leder Richtung langes Eck. Anstatt eines Königswiesner Abwehrspielers wirft sich Patrick Aiglstorfer in den Schuss und markiert damit seinen fünften Saisontreffer. Böse Zungen behaupten, er gönne "Mandi" den Treffer nicht. Die Wahrheit ist aber, dass dessen Schuss wohl daneben gegangen wäre. Nur drei Minuten später unterstreicht Patrick Aiglstorfer erneut seine Torgefahr. Nach einer Ecke von rechts köpft er problemlos ein. Der im Stich gelassene Goalie Lesterl muss nun schon zum vierten Mal innerhalb von 15 Minuten hinter sich greifen. Die Arnreiter spielen in der Schlussphase von den vier Treffern beflügelt, frei auf und erarbeiten sich Chance um Chance. Die nächste Gelegenheit hat Jonas Mittermayr, der aus spitzem Winkel am Heimtorwart scheitert. Kurz vor Schluss drängen die Königswiesner noch einmal auf den Ehrentreffer, doch Dominik Neumüller hält die Null fest. Gleich zwei Mal versuchen es die Heimischen mit gefährlichen Schüssen aus der Distanz, doch jedes Mal bringt Neumüller eine seiner Riesenpranken dazwischen. In der 85. Minute setzt der eingewechselte Simon Gahleitner den Schlusspunkt. Nach herrlicher Flanke von Patrick Aiglstorfer kann dieser trocken einköpfen. Die Arnreiter erledigen die Aufgabe heute wahrlich mit Köpfchen, das ist bereits der vierte Kopfballtreffer des Tages. (Spoiler alert: Auch in der Reservepartie hat es einen Kopfballtreffer gegeben.) Nur noch Schiedsrichter Turic kann mit dem Schlusspfiff die Arnreiter Angriffswellen beenden, und besiegelt damit den Kantersieg der Orange-Schwarzen im Nachtragsspiel gegen Königswiesen.
Nach 45 trostlosen Minuten hat Trainer Gerhard Ecker in der Halbzeitpause seinen Schützlingen die Visiere neu eingestellt und damit ein Offensivfeuerwerk im zweiten Durchgang eingeleitet. Vor allem in der zweiten Halbzeit kann man mit der eigenen Leistung vollends zufrieden sein. Die Zurückhaltung in der ersten Halbzeit ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass man nicht ins offene Messer gegen einen direkten Konkurrenten laufen wollte. Die Einwechslung von Mittermayr hat sich als genau das herausgestellt, was die Partie dringendst benötigt hat. Auch der Wechsel von Hackl auf die ungewohnte Stürmerposition war erfolggekrönt. Dass man Patrick Aiglstorfer im Mittelfeld nicht aus den Augen lassen sollte, hätte man sich aus Königswiesner Sicht auch schon vor dem Match überlegen können. Gerade im zweiten Durchgang hat man den orange-schwarzen Mittelfeldmotor vollständig gewähren lassen. Umso schmerzhafter ist für Ecker und Co. dessen Abwesenheit am Sonntag gegen St. Oswald bei Freistadt zu verkraften. Der rundum gelungene Fußballnachmittag in Königswiesen darf aber nicht allzu hoch eingeschätzt werden, da die Heimischen in der zweiten Halbzeit vollständig kapituliert haben. Die Mannen von Trainer Daniel Windner müssen im Saisonendspurt noch einmal alles in die Waagschale werfen, um am Ende als Bezirksligist zu überleben. Man hat zwar mit Anfang zweiter Halbzeit das Heft in die Hand nehmen wollen, hat aber nach dem ersten Gegentreffer überhaupt nicht mehr in die Spur gefunden und sich am Ende schließlich komplett aufgegeben. Gerade der Abstieg der Königswiesner wäre am Ende besonders ärgerlich, verfügen die Naarntaler doch über eine exzellente kulinarische Verköstigung mit Kotelettsemmeln und Schneebällen inklusive. Daher toi toi toi für die nächsten Spiele.
Für die M-TEC Jungs gibt es auch über das Wochenende kein Durchatmen, denn bereits am Sonntag dem 21.05 geht es auf heimischer Anlage gegen St. Oswald bei Freistadt. Die gerade begonnene Siegesserie soll gegen den unangenehmen Aufsteiger aus dem Unteren Mühlviertel fortgesetzt werden. Die Union freut sich natürlich auch daheim über fleißig Unterstützung von den Rängen. Mit einem erneuten Sieg könnte man sich weiter von der bedrohlichen Relegationszone lossagen. Während die Reservemannschaften sich bereits um 14:00 Uhr duellieren, sind die Kampfmannschaften um 16:00 Uhr auf Betriebstemperaturen.
Aufstellungen:
Union _AGORA Königswiesen: Lesterl, Klaus, Sigmund, Holzmann, Hennerbichler, Häusler, M. Hackl, R. Hackl, Moser, Mühlbachler, Hüttmannsberger; (Schnabel, Scheuchenpflug, Lindner, Fasching, L. Kastenhofer, S. Kastenhofer); Windner
Union M-TEC Arnreit: D. Neumüller, Grubhofer, Lindorfer, F. Koblmüller, P. Aiglstorfer, Furtmüller, Kneidinger, Engleder, Stockinger, M. Gahleitner, P. Hackl; (K. Neumüller, Reitetschläger, S. Gahleitner, M. Hackl, Mittermayr); Ecker
Bezirksliga Nord, Runde 23
Union M-TEC Arnreit vs. USV St. Oswald/Freistadt
Sonntag, 21. Mai
14:00 Uhr (1b) | 16:00 Uhr
M-TEC Arena Arnreit
Reserve: Union _AGORA Königswiesen - Union M-TEC Arnreit 0:3 (0:1)
Nicht nur die Kampfmannschaft hat am heutigen Nachmittag Grund zur Freude, auch die Arnreiter Reserve tritt die Heimreise mit drei Punkten im Gepäck an. Dass diese Heimreise überhaupt möglich ist, ist Busfahrer und Reservekapitän Manuel Altenhofer zu verdanken. An diesem Nachmittag haben es die Arnreiter Jungspunde mit einem Gegner in unmittelbarer Kragenweite zu tun, denn auch das Heimteam hat aktuell noch nicht allzu viele Punkte eingesackt. Das Team um Spielertrainer Georg Lindorfer ist gleich von Beginn an die tonangebende Mannschaft. Bereits nach 15 Minuten können die orange-schwarzen nach toller Vorlage von Benedikt Leibetseder und Treffer von Jan Hofer in Front gehen. Auch danach erarbeitet man sich weitere Chancen und es kommt zur ein oder anderen strittigen Szene. Unbeirrt vom Spielverlauf versucht die Mannschaft in der zweiten Halbzeit die drei Punkte in Stein zu meißeln, doch es kommt zunächst besonders bitter. Ein Königswiesner Offensivakteur wird im Sechzehner sträflich zu Fall gebracht und es gibt Elfmeter. Mit einer heroischen Parade kann Torhüter Klemens Neumüller den scharf geschossenen Elfmeter abwehren und die Arnreiter vor dem Horrorszenario bewahren. Angespornt von dieser Tat, geht das Future Team jetzt in die Offensive. Zunächst trifft der eingewechselte Daniel Lorenz nach Vorarbeit von Felix Pieslinger in der 63. Minute per Kopf gegen Heimgoalie Niklas Schnabel. Keine fünf Minuten später ist es dann Felix Pieslinger selbst, der den Arnreiter Auswärtssieg offiziell macht und auf 0:3 stellt. Am Ende bleibt es bei diesem Zwischenstand und die Orange-Schwarzen können verdient gewinnen. Der derzeitige Aufwärtstrend im Verein keimt sowohl in der Kampfmannschaft, als auch im Reserveteam auf, was insbesondere für die Schlussphase der Saison alle noch einmal zusätzlich motiviert.
Natürlich gibt es auch diesmal wieder einige bildliche Eindrücke zum Spiel von Manfred Lindorfer.
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