Der Countdown zum internationalen Highlight dieses Jahres läuft, in ein paar Tagen treten die Österreichischen Faustball Nationalteams die Reise nach Südamerika an, wo sie bei den Faustball Weltmeisterschaften um den Titel mitkämpfen. Mit dabei vier Arnreiterinnen, die wir vor den Großevents nochmals in den Mittelpunkt rücken.
Interview mit den Nationalteamspielerinnen der Union Raiffeisen DIALOG telekom Arnreit
Neben den U18 Nationalteams, steht auch für das Damen Nationalteam heuer eine Weltmeisterschaft an, vom 7. – 10. November reist das FTA ins argentinische Montecarlo und hofft auf einen Podestplatz, im besten Falle Gold. Bei gesamt sieben von neun Austragungen holten die Österreicherinnen bis jetzt Edelmetall, bei der letzten WM in Grieskirchen, mussten sie sich abermals gegen Deutschland im Finalspiel geschlagen geben. Zur Prämie der 10. Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen, kehrt man zurück nach Argentinien, welche auch Austragungsland der WM-Premiere 1994 war. Dieses Mal nur so groß wie noch nie, mit insgesamt 13 teilnehmenden Nationen: Österreich, Deutschland, Schweiz, Dänemark, Argentinien, Brasilien, Chile, Australien, Neuseeland, USA, Namibia und Indien.
Unbemerkt nach oben geklettert
Angreiferin Katharina Gahleitner steht als einzige Arnreiterin im Aufgebot des Österreichischen Nationalkaders. Ihr zweiter Einsatz in der Nationaldress ist für Kathi ein absolutes Highlight nach dem letztjährigen EM-Silber vor Heimpublikum. Vielleicht für viele eine Newcomerin, ist Katharina schon langjährig Spielerin sowie Jugendtrainerin im Verein, schaffte letztes Jahr nach intensivem Training und Kampfwillen den Sprung in den Nationalkader und blüht in ihrer neuen Rolle voll auf. Der Trainingseinsatz, ob am Faustballfeld als auch abseits, wirkte sich auch für die Vereinsmannschaft positiv aus. Dieses Jahr konnte sie ihre Mannschaft zweimal ins Final 3 spielen, ein Highlight für die Mannschaft, welches in den letzten Jahren nur Traumvorstellung war. Jetzt will sie sich erneut international in die Medaillenränge kämpfen.
Das Jahr 2024 war bis jetzt sehr erfolgreich mit zwei Final-3 Teilnahmen, die WM ist nochmals ein abschließendes Event. Wie war das Faustballjahr für dich?
Es war ein sehr erfolgreiches Vereinsjahr, nach Bronze in der Hallenmeisterschaft und Silber in der Feldmeisterschaft, fehlt jetzt als Krönung noch die Goldmedaille, doch zuerst steht das Nationalteam und die bevorstehende WM im Fokus. Ich bin auf jeden Fall jetzt schon sehr stolz auf mich, meine Vereinsmannschaft und das Nationalteam.
Herbstsaison ist vorbei, wie sehen die Vorbereitungen für die WM jetzt noch aus?
Ein Trainingslager und mehrere Stützpunkttrainings standen jetzt die letzten Wochen vor dem Abflug noch am Plan. In der Herbstzeit ist es jetzt besonders wichtig, fit zu bleiben und sich keinen Infekt vor der WM einzufangen. Vor allem bei intensiven Trainingszeiten wie jetzt, ist es wichtig, die Regenerationszeiten einzuhalten.
Es ist dein zweites Event mit dem FTA und letztes Jahr habt ihr Silber geholt, wie siehst du die Chancen dieses Jahr?
Eine WM bedeutet im Gegensatz zu einer EM mehrere Konkurrentinnen - es wird auf jeden Fall schwieriger vorne mitzuspielen. Die härtesten Gegnerinnen werden auf jeden Fall die amtierenden Weltmeisterinnen aus Deutschland sowie Brasilien. Mein Ziel ist auf jeden Fall eine Medaille zu holen, am besten die Goldene im Finalspiel.
Was sind deine Ziele für die Zukunft?
Ich will die Atmosphäre der WM jetzt genießen, neben dem Faustball freue ich mich auf die Flucht vom kalten Herbst in ein warmes Klima. Nächstes Jahr finden die World Games in China statt. Das ist für mich das nächste große Ziel meiner Faustballkarriere.
Im Hintergrund die Fäden ziehen
Die vierte Arnreiterin steht zwar nicht am Spielfeld, sondern ist abseits davon im Mittelpunkt. Karin Azesberger fungiert als Hauptcoach des Damen Nationalteams und versucht die Mannschaft so gut wie möglich vorzubereiten, zu beraten und ins Finalspiel zu führen. Begleitet wird sie dabei von ihren Co-TrainerInnen Kathrin Koller und Lukas Lässer. Nachdem Karin langjährig als Nationalteamspielerin sowie im Verein viele Erfolge feiern konnte, ist dies nun das 2. Großevent, welches sie als Trainerin bestreitet.
In ein paar Tagen fliegt ihr weg, wie sehen die letzten Vorbereitungen für die WM aus?
Die letzten Vorbereitungswochen vor der WM sind intensiv, neben faustballtechnischen Dingen muss auch die Reise selbst organisiert und durchgeplant werden. Mit meinem Trainerteam bereite ich mich zudem noch konkret auf einzelne Gegner und Spielsituationen vor.
Letztes Jahr habt ihr Silber geholt, wie siehst du die Chancen dieses Jahr und wen siehst du als größten Gegner?
Auch heuer hat sich unser Kader wieder etwas verändert. Allerdings haben einige Spielerinnen einen großen Entwicklungsschritt durchgemacht und sich als wichtigen Teil des Teams etabliert. Bei einer Weltmeisterschaft ist die Konkurrenz größer als bei einer Europameisterschaft. Neben den amtierenden Europa- und Weltmeister Deutschland, werden auch Brasilien und die Schweiz an der Spitze mitmischen. Wenn wir Schritt für Schritt unseren Plan verfolgen, es schaffen fokussiert und bedingungslos für unser gemeinsames Ziel zu kämpfen, dann traue ich uns das Finale wieder zu.
Was ist die größte Herausforderung diese WM?
Ein Event auf einem anderen Kontinent bringt auch immer eine gewisse Unsicherheit mit sich. Wir bereiten uns bestmöglich vor und versuchen bereits im Vorhinein vieles abzuklären und zu organisieren, allerdings kann immer Unvorhergesehenes eintreten. Themen wie Zeitverschiebung, anderes Klima, die Qualität der Unterkunft, Essen, Bedingungen am Spielfeld, usw. sind alles Dinge die zusätzlich zu den sportlichen Aufgaben zu bewältigen sind. Wichtig wird es werden, dass sich dessen alle bewusst sind und auch etwas Flexibilität an den Tag legen.
Du warst langjährige Spielerin im Damen Nationalteam, was kannst du mit diesen Erfahrungen auch als Trainerin einsetzen?
Nachdem ich einige Großevents mit dem Frauennationalteam und auch mit dem Verein erleben durfte, kann ich mich sehr gut in die Lage der Spielerinnen hineinversetzen. Ich kann bestimmte Situationen besser einschätzen und auch die Sicht der Spielerinnen besser nachvollziehen. Ich weiß, worauf es ankommt und was es braucht, um auf höchstem Niveau zu performen, und das hilft mir sowohl in der Vorbereitung der Trainings als auch beim Coaching selbst.
Was sind deine Ziele bei dieser WM und als Trainerin für die Zukunft?
Als ich den Frauenkader als Trainerin übernommen habe, hatten wir einen großen personellen Umbruch im Team. Mir war und ist auch die langfristige Perspektive wichtig – einen Kader zu formieren, der mit neuen Stammspielerinnen auf höchstem Niveau wettkampffähig ist und auch über die nächsten Jahre seinen Weg geht. Ich sehe es als meine Aufgabe, aus jeder einzelnen Spielerin ihr Bestmögliches hervorzubringen, damit wir als Kollektiv Großes erreichen können. Bei einem Event selbst, ist das Ziel als Gewinner vom Platz zu gehen und fas im besten Fall mit einer Goldmedaille.
Warum bist du Trainer des FTA geworden und was ist das Beste an deinem Beruf?
Mir selbst hat die Zeit als aktive Spielerin im Frauennationalteam sehr viel bedeutet. Es ist nichts Alltägliches oder Selbstverständliches unter den besten Faustballerinnen zu sein und für sein Land zu spielen. Vieles was ich in dieser Zeit gelernt habe, hat mir auch außerhalb vom Faustballplatz etwas gebracht und mich geprägt. Jetzt möchte ich den nächsten Generationen die Möglichkeit und den Rahmen bieten, es selbst zu erleben. Es ist großartig die Entwicklung von einzelnen Spielerinnen und dem gesamten Team mitzuerleben und ich freue mich immer, wenn diese Arbeit wertgeschätzt wird.
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