Die wohl beste Leistung in der bisherigen Saison lieferte der Aufsteiger aus Arnreit am vergangenen Wochenende beim Tabellenführer aus Kollerschlag ab. Mit kontrolliertem Offensivspiel machten die Orange-Schwarzen der Hutsteiner-Elf das Leben lange Zeit schwer, einzig die zahlreichen sich bietenden Chancen vermochte der Liganeuling nicht in Zählbares umzumünzen. Die Gastgeber hingegen erwiesen sich an einem verregneten Sonntagnachmittag als Meister der Effizienz, und setzten sich schlussendlich klar, wenn auch etwas schmeichelhaft, mit 3:1 durch.
Knapp an die 200 Zuseher hatten sich am vergangenen Sonntag trotz immer wieder aufkommender Regenfälle und kühler Temperaturen auf der Sportanlage im Kollerschlag eingefunden, um dem Heimspiel des Neo-Tabellenführers gegen den Aufsteiger aus Arnreit beizuwohnen. Bei der Hutsteiner-Elf lief die Saison 2016/17 bisher wie am Schnürchen, mit Ausnahme einer 3:1-Niederlage in Runde vier in Aschach konnte Kollerschlag alle Spiele für sich entscheiden. Doch auch bei den Gästen aus Arnreit zeigte der Pfeil zuletzt in die richtige Richtung, gegen Klaffer und Schenkenfelden konnten jeweils Siege gegen direkte Tabellennachbarn geholt werden.
Entgegen der im Vorfeld der Partie klar verteilten Favoritenrollen war es die Mannschaft von Trainer Herbert Zach, die den deutlich besseren Start in die Begegnung erwischte. Der Liganeuling überzeugt von Beginn weg mit konzentriertem, kontrolliertem Spiel, war in den Zweikämpfen präsent und sorgte gleich in der Anfangsphase für die ersten offensiven Ausrufezeichen der Partie. Bereits nach wenigen Spielminuten nähert sich Arnreits Felix Koblmüller mit einem gefühlvollen Schlenzer erstmals gefährlich an das Vaculka-Gehäuse an, sein Versuch aus knapp achtzehn Metern verfehlt sein Ziel jedoch noch relativ deutlich. Die erste Duftmarke war somit gesetzt, und auch in Folge bleiben die Gäste die spielbestimmende Mannschaft. Von den Hausherren kommt zu Beginn erschreckend wenig, im der Defensive wirkt der Tabellenführer nicht immer sattelfest, im Spiel nach vorne fehlt anfangs die nötige Kreativität. Die einzige Gefahr, die von Kollerschlag bis zur Mitte der ersten Spielhälfte ausgeht, sind ruhende Bälle, bei denen man sich aber zumeist die Zähne an Arnreits Hintermannschaft ausbeißt. Entgegen des bisherigen Spielverlaufs sind es dann aber dennoch die Gastgeber, die den ersten Treffer der Begegnung markieren. Nach einem Einwurf ist die Gästeabwehr kurzzeitig nicht im Bilde, und kann in weiterer Folge auch die perfekt Ablage von Patrick Wöss auf den im Rückraum lauernden Jakub Plojhar nicht verhindern. Kollerschlags Nummer neun hält von knapp außerhalb des Sechzehners einfach drauf, und versenkt den Ball für Arnreits Goalie Dominik Neumüller unerreichbar und unter Mithilfe der Querlatte im linken Kreuzeck - ein echtes Traumtor (24.). Die Zach-Elf jedoch lässt sich durch diesen sprichwörtlich aus dem heiteren Himmel gefallenen Gegentreffer jedoch keineswegs aus dem Konzept bringen, man bleibt der spielerischen Linie weiterhin treu, und das auch mit Erfolg. Bis zum Halbzeitpfiff durch Schiedsrichter Lukas Schüttengruber erspielen sich die Gäste eine ganze Reihe an toller Einschussmöglichkeiten, die jedoch allesamt ungenutzt bleiben. Während sich Kollerschlags Schlussmann bei Schüssen von Robert Riederer und Kevin Aiglstorfer zweimal auszeichnen kann, muss letzterer kurz vor der Pause eigentlich für das 1:1 sorgen. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kommt der Ball über Umwege zu Arnreits Nummer neun, der völlig frei vor Goalie Vaculka die Kugel nicht richtig trifft, und so statt ins Tor zu treffen eben dieses knapp verfehlt. Kurz darauf macht Arnreits bester Angreifer eigentlich alles richtig, sein wuchtiger Kopfball nach Gahleitner-Freistoß streift nur hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. So bleibt es bei einer aus Sicht der Hausherren mehr als schmeichelhaften 1:0-Führung, mit der auch die Seiten gewechselt werden.
Nach Wiederbeginn bietet sich den Zusehern ein weitestgehend unverändertes Bild, wenngleich die Offensivmaschinerie der Zach-Elf nun etwas ins Stottern gerät. Nichtsdestotrotz läuft der Ball auf Seiten der Gäste gut durch die eigenen Reihen, der Tabellenführer hat weiterhin Probleme, sich Chancen aus dem Spiel heraus zu erarbeiten. Bezeichnenderweise ergibt sich die erste nennenswerte Offensivaktion der Gastgeber aus einem Eckball, in dessen Folge Kapitän Philipp Ringenberger im Arnreiter Strafraum zum Abschluss kommt, bei diesem jedoch noch entscheidend von einem Abwehrspieler behindert wird, und so das Tor verfehlt. Der Aufsteiger ist in Folge bemüht, den Ausgleich zu erzielen, sieht sich jedoch ab der 63. Minute mit einem noch höheren Rückstand konfrontiert. Der Tabellenführer erweist sich als Meister der Effizienz, und nutzt die zweite echte Torchance zum vorentscheidenden 2:0. Ein folgenschwerer Ballverlust im Spiel nach vorne auf Seiten der Gäste geht diesem Treffer voraus, was dann folgt, ist die individuelle Klasse des Kollerschlägler Angriffsduos. Jakub Plojhar nimmt mit dem Ball ungemeines Tempo auf und serviert den Ball mustergültig für den mitgelaufenen Martin Wöss, der schneller ist als die aufgerückte Arnreiter Hintermannschaft und im eins-gegen-eins mit Goalie Dominik Neumüller Nervenstärke beweist (63.). Sein bereits neunter Saisontreffer ist der erste eines Kollerschlager Doppelschlags, der nur fünf Minuten später von Jakub Kursa komplettiert wird. Der Abwehrchef des Tabellenführers trifft vom Elfmeterpunkt, nachdem Plojhar zuvor durch ein Foul im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Ein vermeintlicher Punktgewinn aus Sicht der Gäste ist damit selbstverständlich in weite Ferne gerückt, mit dem Mute der Verzweiflung versuchen die Orange-Schwarzen in den noch verbleibenden knapp fünfunzwanzig Minuten, Schadensbegrenzung zu betreiben. Das gelingt der Zach-Elf, wenn auch nur bedingt: In Minute 83 ist es ein Freistoß von Kapitän Manfred Gahleitner, der, von der Mauer abgefälscht, länger und länger wird und sich entgegen der Laufrichtung des Schlussmanns in die rechte Ecke dreht. Doch richtig Spannung kommt durch den Treffern zum 3:1 nicht mehr auf, Kollerschlag verwaltet den Vorsprung in den Schlussminuten geschickt, hat aber Sekunden vor dem Abpfiff noch Glück, sich nicht noch das 3:2 einzuhandeln, als Kevin Aiglstorfer in Folge eines Einwurfs knapp außerhalb des Fünfmeterraumes zum Abschluss kommt, den Ball jedoch über die Querlatte jagt. So bleibt es bei einem letztlich deutlichen, gleichermaßen schmeichelhaften 3:1 für Kollerschlag, das damit die Tabellenführung verteidigt, während die Gäste aus Arnreit zum dritten Mal in dieser Spielzeit den Platz als Verlierer räumen müssen.
Aus Sicht der Orange-Schwarzen mag diese Niederlage im Moment noch besonders schmerzen, zumal man im Spiel gegen den Tabellenführer sicherlich die bislang beste Leistung der noch jungen Saison an den Tag legte. Sowohl spielerisch als auch was Einsatz und Leidenschaft anbelangt war der Aufsteiger dem Tabellenführer zumindest ebenbürtig. Der spielentscheidende Faktor an diesem Nachmittag war schlicht die brutal effiziente Chancenverwertung der Hutsteiner-Elf, die aus den wenigen sich bietenden Möglichkeiten das Maximum herausholte. Die Gäste hingegen verabsäumten es, sich für eine ambitionierte Leistung mit den entsprechenden Punkten zu belohnen. Dennoch kann auf diesem Spiel aufgebaut werden, gilt es die abgerufene Leistung auch am kommenden Wochenende auf den Platz zu bringen. Da wartet mit dem Heimspiel gegen Aigen-Schlägl die nächste schwierige Aufgabe auf die Mannschaft von Coach Herbert Zach. Die Beham-Elf liegt mit einem Punkt mehr auf dem Konto auf Tabellenplatz fünf, und ist naturgemäß ein schwierig zu bespielender Gegner. Die Orange-Schwarzen werden für das vierte Heimspiel der Saison jedoch alle Kräfte bündeln, denn die Zielsetzung ist klar: Vor heimischem Publikum soll der vierte "Dreier" der Saison her! Gespielt wird am kommenden Sonntag, 9. Oktober, wie gewohnt um 14:00 Uhr (1b) und 16:00 Uhr (KM).
Reserve: Kollerschlag - Arnreit 3:0 (2:0)
Ein ähnliches Schicksal wie die Kampfmannschaft ereilte kurz zuvor Arnreits Reservemannschaft im Spiel gegen die in dieser Saison noch ungeschlagenen Kollerschlägler. Trotz einer spielerisch ansprechenden Leistung gelang der Flandorfer-Elf nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge keine Trendwende, musste man sich den Gastgebern letztendlich klar mit 3:0 geschlagen geben. Dabei verlief die Partie über weite Strecken relativ ausgeglichen, ehe die Hausherren durch einen Doppelschlag in den Minute 34 und 38 für eine kleine Vorentscheidung sorgten. Direkt nach Wiederbeginn sorgte der zur Pause eingewechselte Markus Friedl mit dem 3:0 für die entgültige Entscheidung, wenngleich die Gäste in Folge keineswegs die Flinte ins Korn warfen. Einen verschossenen Strafstoß und einige liegen gelassene Hochkaräter später stand aus Sicht der Flandorfer-Elf aber trotz allem das ernüchternde Endergebnis von 3:0, durch das man in der Tabelle auf den zwischenzeitlich vorletzten Tabellenplatz abrutschte. Schon am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen den Tabellenneunten Aigen-Schlägl soll aber das Ruder herumgerissen werden, und mit dem zweiten Sieg in der laufenden Meisterschaft Boden auf das Tabellenende gut gemacht werden.
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