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AutorenbildManuel Lindorfer

Überraschungscoup gegen Freistadt

Für eine faustdicke Überraschung sorgte die Elf von Trainer Thomas Dollhäubl in der 22. Runde der Bezirksliga Nord. Gegen Landesligaabsteiger SV Freistädter Bier lag der Aufsteiger zuhause gut fünfzehn Minuten vor Schluss mit 0:2 scheinbar hoffnungslos zurück, ehe Kapitän Manfred Gahleitner und Co. innerhalb von fünf wahrlich verrückten Fußballminuten den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellten, einen Zwei-Tore-Rückstand in einen 3:2-Vorsprung verwandelten, und sich am Ende über drei unerwartete Punkte im Kampf um den Klassenerhalt freuen durften.


Eine Woche nach dem 5:0-Erfolg zuhause gegen Tabellenschlusslicht Schweinbach stand für die Orange-Schwarzen das nächste Heimspiel auf dem Programm. Mit dem SV Freistädter Bier, seines Zeichens Absteiger aus der Landesliga Ost und einer der heißesten Anwärter auf den Meistertitel in der Bezirksliga Nord, wartete auf die Mannen von Coach Thomas Dollhäubl in der 22. Meisterschaftsrunde eine echte Mammutaufgabe. Auch wenn der Aufsteiger zuletzt einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf feiern konnte, und der SVF zuletzt zweimal Mal in Folge Federn lassen musste, schienen die Trauben im Vorfeld dieser Begegnung aus Arnreiter Sicht zu hoch zu hängen, hatte man gegen die favorisierten Gäste aus Freistadt nichts zu verlieren. Auf dem angesichts der andauernden Niederschlags recht gut bespielbaren Arnreiter Grün stellten die Gäste dann von der ersten Minute an unter Beweis, wer diesem Spiel den Stempel aufdrücken sollte. Die Freistädter, die die jüngsten Rückschläge im Aufstiegskampf und den Trainerwechsel unter der Woche gut weggesteckt zu haben schienen, nehmen von Anfang an das Heft in die Hand, und sind von Beginn weg um maximale Spielkontrolle bemüht. Arnreit hingegen steht tief in der eigenen Hälfte, und versucht seinerseits mit maximalem Personalaufwand das Spiel so eng wie möglich zu gestalten, um den spielstarken Gästen möglichst wenig Raum zur Entfaltung zu bieten. Insbesondere in der Anfangsphase gelingt den Hausherren dieses Vorhaben recht ordentlich. Freistadt diktiert zwar das Spielgeschehen, kommt aber selten gefährlich vor das Tor von Dominik Neumüller. So dauert es knapp zwanzig Spielminuten, ehe die knapp 200 Zuseher die erste nennenswerte Offensivaktion zu Gesicht bekommen. Diese hat es dann aber sogleich in sich: Freistadt spielt mit schnellem Direktpassspiel den umtriebigen Lukas Denk auf der rechten Seite frei, dieser serviert den Ball mustergültig für den in der Mitte einlaufenden Michael Hackl, der die Kugel direkt übernimmt, und sie nur denkbar knapp über die Querlatte setzt. Auch der nächste zeigenswerte Abschluss kommt von den Gästen, dieses Mal bringt Simon Sonnberger mit einem Ball in die Schnittstelle Raphael Thürriedl ins Spiel, dessen Schuss aus halbrechter Position zur sicheren Beute von Arnreits Schlussmann wird. Die Hausherren, die weitestgehend damit beschäftigt sind, Freistadts Offensivakteure im Zaum zu halten, müssen sich bis kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Schiedsrichter Asim Basic gedulden, ehe auch sie vor dem gegnerischen Kasten vorstellig werden. Der mitaufgerückte Manuel Lindorfer kommt nach einer Ecke von rechts gleich zweimal mit dem Kopf an den Ball, beim zweiten Versuch kann Freistadts Goalie Alexander Schwingshandl allerdings sicher zupacken. Just als der erste Spielabschnitt sich dem Ende neigt, schlägt es dann aber auf der gegenüberliegenden Seite ein. Nachdem Michael Hackl den Ball am Arnreiter Sechzehner abtropfen lassen kann zieht Freistadts Marco Hochmaier aus gut zwanzig Metern einfach ab. Sein Schuss, der sein gedachtes Ziel wohl um ein gutes Stück verfehlt hätte, wird dabei von Abwehrspieler Manuel Lindorfer derart unglücklich abgefälscht, dass der Ball sich in hohem Bogen in die Arnreiter Maschen senkt (43.). Die Freistädter Halbzeitführung ist zu diesem Zeitpunkt zweifelsohne nicht unverdient, ob der Entstehungsgeschichte jedoch sicher auch eine glückliche. Mit dem knappen Rückstand konfrontiert sind die Gastgeber in Halbzeit zwei nun gefordert selber aktiver am Spielgeschehen teilzunehmen. Die Arnreiter Hoffnungen auf einen möglichen Ausgleich erhalten dabei jedoch früh einen herben Dämpfer. Gerade einmal vier Minuten ist die zweite Spielhälfte alt, als der SVF auf 2:0 stellt. Nach einem Freistoß aus halblinker Position stimmt in Arnreits Hintermannschaft die Zuordnung nicht, Freistadts Kapitän Roman Lanzerstorfer lässt sich aus knapp fünf Metern nicht zweimal bitten, und köpft mühelos ein (49.). Der Zwei-Tore-Rückstand entpuppt sich aus Arnreiter Sicht als echte Hypothek, und die Gäste spielen mit dem komfortablen Vorsprung im Rücken befreit drauf los. Die Dollhäubl-Elf agiert dabei im Defensivverbund nicht mehr ganz so kompakt wie noch in Durchgang eins, und bietet Freistadt immer wieder Räume an, die die Gäste auch bespielen. Einziges Manko aus Sicht der Gäste: Mit Ausnahme eines Denk-Schusses, den Goalie Neumüller aus dem Eck kratzt, eröffnen sich kaum hochkarätige Tormöglichkeiten. Dazu kommt, das Freistadt beim Verwalten seiner Führung zusehends etwas fahrlässiger agiert. Die Folge: Auch die bislang eher harmlosen Hausherren tauchen plötzlich gleich zweimal brandgefährlich vor dem Schwingshandl-Gehäuse auf. Während Freistadts Schlussmann bei einem Schuss von Kevin Aiglstorfer, der vom eingewechselten Michael Furtmüller mustergültig in Szene gesetzt wird, noch die Oberhand behält, muss kurze Zeit später einer seiner Abwehrspieler einspringen, und einen platzierten Koblmüller-Kopfball noch gerade so von der Linie zu kratzen. Gespielt sind zu diesem Zeitpunkt knapp 65 Minuten, und Freistadt verschärft von da an wieder das Tempo, und findet gleich mehrere aussichtsreiche Möglichkeiten auf einen wohl entscheidenden dritten Treffer vor. Einzig Arnreits bestens aufgelegten Schlussmann Dominik Neumüller ist es zu verdanken, dass es eine gute Viertelstunde vor Schluss "nur" 0:2 aus Sicht der Orange-Schwarzen steht. Der SVF hat das Geschehen bis zu diesem Zeitpunkt völlig im Griff, in der 78. Spielminute müssen die favorisierten Gäste dennoch den Arnreiter Anschlusstreffer hinnehmen. Ein schnörkellos vorgetragener Angriff über die linke Seite wird von Michael Furtmüller, der die Hereingabe von Tobias Koblmüller direkt übernimmt, mit einem sehenswerten Schuss ins rechte Kreuzeck erfolgreich abgeschlossen. Viele der anwesenden Zuschauer hätten dem Treffer zum 2:1 wohl nicht mehr als eine ergebniskosmetische Bedeutung beigemessen, hätten sich in den nächsten fünf Spielminuten nicht die Ereignisse derart überschlagen. Nur drei Minuten nach dem Anschlusstreffer brandet nämlich erneut Arnreiter Jubel auf, und wieder ist es Michael Furtmüller, der sich von seinen Mannschaftskollegen feiern lässt. Nach einem Stockinger-Freistoß kommt der Ball über Umwege zu der an der Fünferkante völlig vereinsamten Nummer zwölf der Gastgeber, die freistehnd vor Freistadts Schlussmann keine allzu große Mühe hat, den Ball erneut im Tor unterzubringen (81.). Die Sensation, der Punktegewinn gegen Freistadt scheint damit knapp zehn Minuten vor Ende zum Greifen nahe, doch es sollte aus orange-schwarzer Sicht sogar noch besser kommen. Die Dollhäubl-Elf erwischt Freistadt in einer kurzen Phase der Unsortiertheit eiskalt, und hat nur zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer das Spiel vollends auf den Kopf gestellt. Wieder ist es ein Freistoß aus dem Halbfeld, dieses Mal kann Goalie Schwingshandl den Ball nicht festmachen, den Abpraller aus kurzer Distanz verwertet der goldrichtig stehende Kevin Aiglstorfer zur umjubelten Arnreiter Führung (83.). Innerhalb von nur fünf Minuten dreht der Aufsteiger einen bis dahin aussichtslosen Zwei-Tore-Rückstand in eine 3:2-Führung um, und wirft sich in den letzten Spielminuten mit Mann und Maus gegen die Freistädter Schlussoffensive. Der Landesligaabsteiger agiert in der Schlussphase mit dem Mute der Verzweiflung, wohl wissend, dass man eine vermeintlich sicher geglaubte Führung fahrlässig aus der Hand gegeben hatte. Um ein Haar trägt die Freistädter Sturm- und Drangphase am Ende sogar noch Früchte, doch sowohl Harald Fragner, dessen Schuss im letzten Moment geblockt werden kann, als auch Kapitän Roman Lanzerstorfer, der einen Kopfball knapp am Tor vorbeisetzt, bringen den Ball nicht im Arnreiter Tor unter. So bleibt der knappe Vorsprung aus Sicht der Hausherren bestehen, und nach 92 gespielten Minuten macht der Schlusspfiff von Schiedsrichter Asim Basic die Sensation amtlich - Arnreit gewinnt gegen Freistadt, und das nach 0:2-Rückstand. Am Ende sorgen Kapitän Manfred Gahleitner und Co. wohl für die größte Überraschung des 22. Spieltages, und holen so eine Woche nach dem "Sechs-Punkte-Spiel" gegen Schweinbach drei eher unverhoffte, dafür umso wichtigere Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Zweifelsohne war der Heimauftritt gegen Freistadt in seiner Dramatik kaum zu überbieten, am Ende muss man sich jedoch sehr wohl bewusst sein, dass an diesem Nachmittag aus orange-schwarzer Sicht auch alles passte, und bei einem dritten Freistädter Treffer, der alles andere als unmöglich schien, es hätte in eine gänzlich andere Richtung laufen können. Auf der anderen Seite unterstreicht dieser Überaschungscoup einmal mehr, dass es mit einem beherzten Auftritt und dem nötigen Quäntchen Spielglück auch gegen so überlegene Gegner wie eben Freistadt etwas zu holen gibt. Alleine diese Erkenntnis sowie die Tatsache, dass man mit diesem Sieg die 30-Punkte-Marke knacken konnte, sollten genügend Auftrieb geben für das Saisonfinale. Dieses hat es aus Arnreiter Sicht so richtig in sich, warten in den verbleibenden vier Runden ausschließlich Duelle mit Mannschaften aus den benachbarten Tabellenregionen. Mannschaften, die allesamt noch um den Ligaverbleib bangen müssen, und daher alles in die Waagschale werfen werden, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Das erste von vier Endspielen wartet auf Kapitän Manfred Gahleitner und Co. bereits am kommenden Samstag, 18. Mai, wenn die Elf von Coach Thomas Dollhäubl auswärts auf die Union Königswiesen trifft. Im Duell zweier Aufsteiger geht es für beide Mannschaften um enorm wichtige Punkte - während die Hinterkörner-Elf mit einem Heimsieg den Sprung aus der Abstiegszone schaffen will, wollen die Orange-Schwarzen ihren aktuellen Aufwärtstrend fortsetzen, und in der Fremde den dritten Dreier in Folge nachlegen. Gespielt wird am kommenden Samstag um 17:00 Uhr, das Vorspiel der beiden Reservemannschaften startet bereits um 15:00 Uhr. Wie gewohnt wird es auch zum vorletzten Auswärtsspiel in dieser Spielzeit einen Fanbus geben, dieser fährt um 14:40 Uhr in Etzerreit ab, weitere Einstiegsmöglichkeit gibt es in Arnreit (14:45) und Liebenstein (14:50). Beide Mannschaften freuen sich auf tat- und stimmkräftige Unterstützung bei ihren jeweiligen Auftritten!

Reserve: Arnreit - Freistadt 0:4 (0:3)

Nichts zu bestellen hatte Arnreits Reservemannschaft gegen den Tabellenzweiten aus Freistadt, der erst eine Woche zuvor Tabellenführer Wartberg mit 5:0 aus dem Holzhaider-Stadtion schoss. Ganz so schlimm erwischte es die Mannen von Trainer Clemens Flandorfer zwar nicht, das 0:4 am Ende des Tages bedeutete dennoch die bislang zweithöchste Niederlage in der laufenden Meisterschaft. Gegen die von der ersten Minute weg konzentriert auftretenden und technisch versierten Gäste, die insbesondere über die rechte Seite ordentlich Dampf machten, waren die Hausherren von Anfang an mit Defensivaufgaben betraut, die wenigen sich bietenden Möglichkeiten zur Entlastung führten nur selten zu zwingenden Abschlusssituationen. Freistadt hingegen stellte die Weichen relativ früh auf Sieg, und ging durch einen Treffer von Mario Emmerich Karl Gratzl bereits nach 13 Minuten in Führung. Trotz der spielerischen Vorteile dauerte es bis kurz vor der Pause, ehe sich die Dominanz der Gäste auch im Ergebnis niederschlug. Nikolaus Michael Raffaseder (41.) und Klaus Hartl (43.) sorgen mit ihrem Doppelschlag dafür, dass Freistadt mit einem Drei-Tore-Polster in die Kabinen geht. Auch nach dem Seitenwechsel mach der SVF relativ schnell wieder ernst, nur sieben Minuten sind in Durchgang zwei gespielt, als Florian Hennerbichler den vierten Freistädter Treffer an diesem Nachmittag markiert. Die Partie ist damit bereits früh in der zweiten Halbzeit entschieden, Arnreit steckt jedoch keineswegs auf, und stemmt sich mit aller Kraft gegen die drohende Abfuhr. Auch wenn den Hausherren an diesem Tag ein eigener Treffer verwehrt blieb, so konnte man mit einem beherzten Auftritt im zweiten Spielabschnitt immerhin einen weiteren Freistädter Treffer verhindern, und so dafür sorgen, dass die letztlich verdiente Niederlage im Rahmen blieb. Zweifelsohne ist diese Niederlage gegen eine der wohl spielstärksten Mannschaften der Liga kein Beinbruch für Kapitän Manuel Altenhofer und Co., warten in den noch ausstehenden vier Runden sicherlich lösbarere Aufgaben auf den Tabellenachten. Die erste davon gilt es am kommenden Samstag zu bewältigen, wenn man auswärts in Königswiesen den nächsten Angriff auf die Top-Five in der Tabelle starten will.


 

Kollektiver Jubel nach dem 3:2 durch Kevin Aiglstorfer - binnen fünf Minuten stellt Arnreit das Spiel komplett auf den Kopf


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